UNTERAUSSCHUSS NUTZFAHRZEUGE
Motor der Zukunft Das Nutzfahrzeug hält unsere Versorgung in Schwung und die Wirtschaft am Laufen.
Der Ausschuss der Nutzfahrzeuge befasst sich mit den besonderen Anliegen der Nutzfahrzeugbranche (ab 3,5 t) in Österreich. Mitglieder sind die führenden Vertreter der Lkw- und Omnibusmarken DAF, IVECO, Mercedes-Benz, MAN, Renault Trucks, Scania, Tatra sowie Volvo Trucks.
Dank modernster Sicherheitsausstattung ist die Unfallhäufigkeit von Lkw bezogen auf die geleisteten Fahrzeugkilometer seit 1970 um über 77 Prozent zurückgegangen. Sie sind pro 1 Million Fahrzeugkilometer an 0,43 Unfällen mit Personenschaden beteiligt und damit in etwa genauso sicher wie Pkw (0,40).
Seit 1. November 2015 müssen alle neuen mittelschweren und schweren Nutzfahrzeuge zusätzlich zum bereits vorgeschriebenen Elektronischen Stabilitätsprogramm (seit 1. November 2014) mit einem Notbremsassistenten und einem Spurhaltewarnsystem ausgestattet sein. Experten erwarten, dass mit den elektronischen Helfern in Europa jährlich 2.500 Menschenleben gerettet werden können.
Die Technik entwickelt sich permanent weiter und mittelfristig werden weitere Anwendungen verfügbar sein, welche die Sicherheit zusätzlich erhöhen:
Sicherheitstechnologie hilft dem Fahrer, kritische Fahrsituationen zu bewältigen und kann vor Unfällen warnen oder regulierend eingreifen. Die Verantwortung kann und soll sie dem Fahrer aber keinesfalls abnehmen. Daher ist die beste Unfallvermeidung immer noch, es gar nicht erst zu kritischen Situationen kommen zu lassen.
Voraussetzung dafür ist zum einen ein ausgeruhtes, aufmerksames und vorsichtiges Fahren. Die zweite Voraussetzung ist eine gute Sicherheitsausbildung, die den Fahrer vertraut macht mit den besonderen Anforderungen z. B. eines 40 Tonnen-Fahrzeugs und einer Ladung, die bei Bremsvorgängen und Kurvenfahrten gefährliche Flieh- und Vorwärtskräfte entfalten kann.
Die Nutzfahrzeughersteller haben den Anspruch daran mitzuwirken, die Sicherheit auf den Straßen zu verbessern. Daher bieten Sie für Fahrer umfangreiche Sicherheitstrainingsprogramme an.
Es ist die Aufgabe der öffentlichen Hand, die Sicherheit der Infrastruktur zu verbessern. Dazu gehört zum Beispiel eine rechtzeitige Modernisierung der Fahrbahnoberflächen im Rahmen ihres Erhaltungsmanagements, denn Fahrbahnunebenheiten verschlechtern den Kraftschluss zwischen Reifen und Fahrbahn und tragen zum Kontrollverlust über das Fahrzeug bei.
Bereits seit 1. Jänner 2014 gelten für sämtliche neu zugelassenen Nutzfahrzeuge innerhalb der EU-Staaten die Euro-6-Grenzwerte. Durch die gesetzlich erzwungene Verwendung eines geschlossenen Partikelfilters wird in stark belasteten Gebieten die Umgebungsluft sogar entlastet.
Die heutigen hocheffizienten Lkw-Motoren mit ihren modernen Antriebs- und Abgassystemen sind mit ihren Vorgängern aus den frühen 90er Jahren nicht mehr zu vergleichen. Die Schadstoffemissionen sinken auf ein Niveau, das physikalisch und vor allem wirtschaftlich vertretbar kaum weiter zu senken ist. Die Hersteller werden sich in Zukunft daher vor allem auf die Reduktion des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen konzentrieren, obwohl auch hier bereits erhebliche Fortschritte erzielt wurden. Aktuell werden mit einem 40 Tonnen schweren Lkw im Fernverkehrseinsatz Verbräuche erzielt, die weit unter 30 l/100 km liegen, also 1 Liter Treibstoff pro Tonne transportierter Ladung.
Transporter, Stadtbusse und mittelschwere Lkw können zur Verbrauchsreduktion auch alternative Antriebstechniken nutzen. Derzeit werden beispielsweise Einsparungspotenziale einer Hybridisierung des Antriebes erforscht. Hier erwartet man sich eine weitere Steigerung der Effizienz des Dieselantriebs. Grundsätzlich gilt: Je weiter und je schwerer der Transport, desto mehr wird eine Technologie benötigt, die hohe Effizienz und außerordentliche Leistungsfähigkeit in sich vereint.
Hybridbusse verbrauchen im städtischen Linienbetrieb bis zu 30 Prozent weniger Kraftstoff als konventionelle Busse. Auch Transporter sind hybrid, brennstoffzellen- oder batteriebetrieben unterwegs. Sogar Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 12 Tonnen fahren und transportieren mittlerweile hybrid.
Quelle: Nutzfahrzeuge – Motor der Zukunft, VDA August 2012