Die Zukunft der Mobilität ist elektrifiziert, automatisiert und vernetzt!
Die Automobilbranche befindet sich im Umbruch. Noch nie zuvor hat sie sich so rasant verändert und weiterentwickelt, wie es derzeit der Fall ist. Alternative Antriebe, Digitalisierung und Automatisierung – kein Stein bleibt auf dem anderen. Die Automobilhersteller investieren Milliarden in neue Technologien ohne Sicherheit darüber, wohin sich die Reise bewegt. Aber eines steht fest: die Zeit in die wir leben, ist für die Automobilindustrie so spannend wie nie zuvor!
Megatrends wie die Urbanisierung aber auch demographische Veränderungen stellen die Gesellschaft und unsere Branche vor enorme Herausforderungen.
- Die Weltbevölkerung wird bis 2050 auf knapp 9 Milliarden Menschen anwachsen und davon werden 66 Prozent in Städten leben.
- Die Weltbevölkerung wird nicht nur zahlenmäßig wachsen, sondern auch das Durchschnittsalter wird weltweit steigen – um ca. 4 Jahre in 2030.
- Die Bedeutung der Über-Sechzigjährigen wird in der OECD weiter zunehmen. Um die uneingeschränkte Mobilität für die alternde Gesellschaft weiterhin sicherzustellen, sind zunehmend automatisierte und intermodale Verkehrslösungen notwendig.
- In 2020 werden 50 Milliarden Dinge vernetzt sein und das Auto wird ein Bestandteil des Internets werden. Elemente der Vernetzung sind auch beim autonomen Fahren hilfreich.
Mit den demographischen Veränderungen und dem gesteigerten Risikobewusstsein steigt der Bedarf nach mehr Assistenzsystemen, die den Fahrer unterstützen. 90 Prozent der Unfälle entstehen durch menschliches Fehlverhalten, Assistenzsysteme können Ursachen stark reduzieren bzw. viele Unfälle vermeiden. Der gestiegene Anspruch bzgl. Komfort und Sicherheit sowie der demographische Wandel machen zunehmend höhere Automatisierungsgrade bei Fahrzeugen notwendig.
Selbstfahrende Autos werden die Automobilindustrie in den kommenden Jahrzehnten grundlegend verändern. Es werden neue, innovative Geschäftsmodelle und ein Milliardenmarkt entstehen. Das automatisierte Fahren wird Schritt für Schritt eingeführt werden: vom assistierten Fahren über teil- und hochautomatisiertes Fahren bis zum vollautomatisiertes Fahren. Moderne Fahrzeuge sind bereits heute mit unterschiedlichen Fahrerassistenzsystemen (FAS) ausgerüstet. Hochautomatisierte Fahrfunktionen sind zunächst für Autobahnfahrten oder Stausituationen zu erwarten. Wichtig ist, dass Standards und Regeln für die digitale Zukunft europäisch gesetzt werden und die Infrastruktur grenzüberschreitend gedacht wird.
Teststrecken geöffnet
Mit der Novelle des Kraftfahrgesetzes wurde der rechtliche Rahmen zum automatisierten Fahren in Österreich geschaffen. Österreich sollte eine Vorreiterrolle bei dieser neuen Technologie einnehmen. Die ersten Testreihen finden bereits statt, zunächst in der Steiermark, Salzburg und beim Österreichischen Bundesheer.
Innovationsbranche Automobilwirtschaft
Die heimische Automobilwirtschaft ist hoch-innovativ und in vielen Bereichen der Forschung und Entwicklung weit über dem Durchschnitt, sowohl im europäischen Vergleich als auch global betrachtet.
Pro Werktag werden in Österreich 1,4 Patente der Automobilwirtschaft angemeldet, das sind 348 Automobil-Patente jährlich. Besonders im Bereich der Umwelttechnologien leistet die automotive Forschung in Österreich einen wesentlichen Beitrag und hier insbesondere in den Bereichen Elektromobilität und Leichtbau. Nahezu wöchentlich wird in Österreich ein Patent im Bereich der Elektroauto-Forschung angemeldet – Tendenz klar steigend. Österreich weist hier bezogen auf seine Einwohner hinter Deutschland die zweithöchste Erfinderdichte in Europa auf.
In Österreich leben im europaweiten Vergleich nahezu doppelt so viele Erfinder im Bereich der Automobilwirtschaft. Dazu weist Österreich von allen Ländern auch die größte Steigerung der angemeldeten Automobil-Patente pro Kopf auf, mit einer Steigerungsrate von über 82 Prozent seit 2001. Was weiter hervorsticht ist die weltweite Vernetzung der österreichischen Erfinder. Eine solche internationale Vernetzung ist Ausdruck der Qualität der Forschung und der Innovationskraft einer Branche. 88 Prozent aller Netzwerkkontakte gehen dabei auf Erfinder aus Deutschland, der Schweiz und den USA zurück.
Technologienetzwerk – Crossing Technologies
Die Innovationen und technologischen Errungenschaften der Automobilwirtschaft kommen in weiterer Folge auch noch in anderen Branchen zur Anwendung. Besonders im Bereich der Umwelttechnologien werden diese Kreuztechnologien („Crossing Technologies“) aus der automotiven Forschung aufgegriffen und weiterentwickelt. Aktuell profitieren vor allem die Themenbereiche Energieerzeugung, Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sowie neue Materialien von den Innovationen der weltweiten Automobilwirtschaft.
Energieerzeugung durch Verbrennungsmotoren ist ebenso ein aktuelles und dynamisches industrielles Forschungsgebiet wie Energiespeicherung oder IKT, dabei vor allem Positions-/Kursregelungen, eine Technologie die beim Thema autonomes Fahren zur Anwendung kommt. Eine weitere Themengruppe ist Infrastruktur, wobei dort vor allem die Elektrizitätsversorgung eine zentrale Rolle einnimmt. Im Bereich Elektrotechnik treiben Konzepte wie das kontaktlose Laden und Nahfeldkommunikation die Themen voran. Schließlich finden sich auch aus dem Bereich neuer Materialien Unternehmen mit Bezug zu Katalysatoren und zum Leichtbau.